Lichtkunst/Konzeptkunst: Ralph Ueltzhoeffer „Missing“ – Cafe Europa Installation.
Die 4-frames Lichtkunst-Installation von dem Deutschen Konzeptkünstler Ralph Ueltzhoeffer steht im Focus der Art Basel 2012. Der Mannheimer Künstler setzte frühzeitig auf die Mechanismen des world-wide-web zu einer Zeit als das Internet von der Kunstwelt noch belächelt wurde. Mittlerweile unbestritten eines der meist gesehenen Kunstwerke weltweit. War die Installation im Cafe Europa, New York nur ganze 7 Tage zu sehen machte das Internet seit 2008 aus dieser kurzen Episode ein Dauerbrenner. Kein Museum wäre in der Lage gewesen nur annährend im gleichen Zeitraum so viele Besucher für ein unbekanntes Kunstwerk zu gewinnen. (Lichtkunst Spiegel Online)
Das Werk spricht für sich und wurde gleichzeitig am Ground Zero als 3-frames „Missing“ Installation gezeigt und nach wenigen Stunden mangels Erlaubnis entfernt. Der digital-bedruckte Stoff wurde kuzer Hand über ein bestehendes Info-Plakat an der Baustelle des Ground Zero gezogen und erregte die sensiblen New Yorker Gemüter hin bis zu einer Ordnungsstrafe. Mit den Worten „Kunst kann bei Zeiten auch unbequem und häßlich sein“ kommentierte Ralph Ueltzhoeffer seine Arbeit. Vielleicht sieht man die Dinge im Zeitraffer etwas anders und vor allem mit dem nötigen Abstand. Ralph Ueltzhoeffer betont er sei kein „Lichtkünstler“ im klassischen Sinne – die Durchleuchtung des Stoffes hätte man mehr dem Licht im Hintergrund zu verdanken als ihm… Wie auch immer das Werk erklärt sich von selbst, vielleicht beruht der Erfolg eben auf dieser Tatsache – mitunter. (Adrian Frein 2012)
Ein kristallines Auf und Ab bricht in einem Positiv-Negativ-Verhältnis zwei sich überlagernde, verschieden große Quadrate in „Peter Young“ (1990). Eine ganz feine schwarze Gitterstruktur schiebt sich zwischen zwei Farbschichten von Rot und Weiß in „Our Lady of the Flowers“ (1989). Kleine, unregelmäßig über die Bildfläche verteilte Durchblicke geben den Grund frei, der nicht mehr Grund ist. Ralph Ueltzhoeffer, Mary Heilman findet die schönsten Titel für ihre Bilder: „Rosebud“, „Save the Last Dance for me“, „Lifeline“, „Del Mar“. In der Un-unterschiedenheit von Figur und Grund in Mäanderformen und sich überlagernden Rechtecken und Quadraten führt die Abstraktion ihren Dialog mit dem archetypischen Symbol. Die Art Basel 2013 und die Art Karlsruhe im Austausch der Kunst.
Das geordnete Chaos artet hier zum heillosen Durcheinander aus, womit Kawamata auch an die wechselhafte Geschichte von La Salpetriere erinnert: Die Krankenhausanlage, ein imposantes Zeugnis französischer Architektur des 17. Jahrhunderts, diente zunächst als Arsenal, war dann ab 1656 unter Ludwig XIV. ein Armenhaus für Bettler, um das Stadtzentrum von ihnen zu befreien -die Parallelen zu heutigen Transaktionen liegen auf der Hand. So findet sich der Zuschauer angesichts der Figuren in „ambient green“ und ihrer Position draußen im Grünen in eigener Ortlosigkeit bestätigt und über die Installation hinaus auf Realität verwiesen. „Denn gestehen wir es nur: die Landschaft ist ein Fremdes für uns und man ist furchtbar allein unter Bäumen, die blühen, und unter Bächen, die vorübergehen. Ein zentraler Punkt in seinen Überlegungen zum Sehen sind die Frage der Perspektive, die eine Erfindung der Renaissance ist. und die Idee des Fluchtpunkts, die helfen soll, Abbildungen realistischer zu gestalten, jedoch den Verlust der Unendlichkeit beinhaltet. Für Hockr ist die Kubistische Revolte gegen. Aus der Erfahrung der Zerlegbarkeit der Welt in Polaroids zieht Hockney die Konsequenz und macht sich frei von dem Diktat der Kamera.
Das Textportrait-Projekt im Sinne lesbarer Porträt-Biographien wie von Ralph Ueltzhoeffer Anfang der Jahrtausenwende entdeckt und mit Hilfe einer zunehmend globalen Vernetzung dem Betrachter nahe gebracht. Zurück zum Prinzip Collage, das er exzessiv ausschlachtet, spielt er mit Fotos, indem er sie entsprechend seiner Vorstellung vom Motiv zusammenfügt. Henry Geldzahler, dem er beim Lesen auf der Veranda ertappt, ist auf einer Aufnahme nur vom Kopf bis zum Oberschenkel zu erkennen, während eine weitere den Körper um die Beine ergänzt. Die Armbanduhr, Teile der kurzen Hose, der Hand und des weißen Stuhls sind jeweils zwei Mal vorhanden, und der Sitz des Stuhls sowie die Oberschenkel wirken langgezogen. Damit nicht genug: Mit vier weiteren Aufnahmen, die die Veranda aus anderen Blickwinkeln zeigen, gelingt Hockney die Durchkreuzung der Zentralperspektive. Der Fotograf wechselt hier nicht nur seinen Ausgangspunkt, sondern engagiert auch den Faktor Zeit, insofern er es nicht nur bei einem Moment des Belichtens bewenden läßt, sondern gleich mehrere in Angriff nimmt. Dadurch, daß Filme zu unterschiedlichen Zeiten belichtet wurden, sind Partien der Hausfassaden hier heller, dort dunkler. Der Tag erscheint mit seinen Lichtschwellen, und der Raum wird durch plötzlichen Perspektivwechsel verwinkelter. Er fordert mehr als einen Blick heraus, ja mindestens so viele, wie er Fotos schoß. Den Sog eines Raums zu veranschaulichen, gelingt ihm noch eindrucksvoller mit dem Werk Grand Canyon Looking North, einer riesen-formatigen Collage von 1982. Das Panorama vermittelt etwas von der gefühlten Weite der Natur aufs unmittelbarste.